Die Reihe „Schule und Unterricht bei intellektueller Beeinträchtigung“
Die neue Praxisreihe „Schule und Unterricht bei intellektueller Beeinträchtigung“, herausgegeben von Holger Schäfer und Lars Mohr, schließt für den Sonderpädagogischen Schwerpunkt Geistige Entwicklung (SGE) eine Lücke im Fachbuchangebot. Sie verknüpft fachlich-theoretische Grundlagen, inklusive Orientierung und die unterrichtspraktische Umsetzung in enger Orientierung an den Aufgaben und Herausforderungen im SGE. Die beiden Herausgeber erläutern im Interview das spezifische Profil der Praxisreihe.
Als Herausgeber einer neuen Reihe „Schule und Unterricht bei intellektueller Beeinträchtigung“ zielen Sie auf eine Lücke in der Literatur für den Sonderpädagogischen Schwerpunkt Geistige Entwicklung (SGE). Wie setzen Sie Ihren Lückenschluss um?
Für die Gestaltung von Unterricht, Interaktion und Schulentwicklung im SGE finden sich mittlerweile zahlreiche wissenschaftliche Publikationen sowie gute Materialien und Berichte aus der Praxis. Wissenschaftliche Fundierung mit praktischer Relevanz zusammenzubringen, ist für Fachleute in der Schule angesichts der vielfältigen Themenpalette, die es im Auge zu behalten gilt, allerdings schwierig. Das führt schnell zu Verkürzungen in der Rezeption des Fachwissens.
Unsere Praxisreihe versteht sich daher als Schnittstelle zwischen theoretischen Grundlagen, inklusiver Perspektive und – besonders betont – konkreter Umsetzung.
Ihre Reihe firmiert als „Praxis“-Reihe. Wie gelingt Ihnen der Spagat von didaktisch-methodischer Reflexion hin zur konkreten Unterrichtsintervention?

Die Reihe umspannt ein breites Themenspektrum (bspw. Autismus, Unterrichtsplanung, Sport und Bewegung, Wirtschaft-Arbeit-Technik). Jeder Band bleibt dabei mit einem Umfang von ca. 180 Seiten überschaubar und gut nutzbar.
Fachliche Grundlagen, wie etwa Begriffsbestimmungen und Forschungsergebnisse, werden kontinuierlich unterrichtspraktisch ausgewertet. Dabei werden fachwissenschaftliche Modelle erläutert und schulische Belange wie z. B. gesetzliche Vorgaben, curriculare Aspekte, aber auch Raumfragen und Optionen der Differenzierung konkret mitgedacht.
Sie haben Ihre Reihe auf zahlreiche Bände angelegt. Wo setzen Sie die inhaltlichen Schwerpunkte?

Die Praxisreihe nimmt die pädagogischen ebenso wie didaktisch-methodischen Aufgaben und unterrichtspraktischen Herausforderungen im SGE in den Blick. Sie rückt damit zentrale Aspekte der Unterrichtsplanung und -durchführung ebenso in den Fokus wie Themen der Interaktion und Beziehungsgestaltung (bspw. herausforderndes Verhalten, Unterstützte Kommunikation). Nicht zuletzt werden auch schulorganisatorische Fragen (bspw. Praxiswissen Schulhund) differenziert und anschaulich behandelt.
Gibt es ein typisches Autorenprofil bei den Verfasserinnen und Verfassern der Einzelbände?
Die Autorinnen und Autoren sind tätig in der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften und sind ausgewiesene Expertinnen und Experten in ihrem Fachbereich. Sie verfügen über vielfältige Praxiserfahrungen und stellen so das jeweilige Themenfeld in einem kompakten und schulfachlichen Bild dar.
Die Praxisreihe versteht sich zudem bundeslandübergreifend: Erkenntnisse und Neu-Entwicklungen aus dem deutschsprachigen Raum (Österreich, Schweiz) ebenso wie der internationale Forschungsstand fließen in die Arbeiten ein.
Hat die Reihe eine spezifische Visitenkarte, die sie Studierenden im Studium oder Referendariat, aber auch Praktikerinnen und Praktikern in der Schule besonders empfiehlt?
Studierenden, Referendarinnen und Referendaren sowie den Kolleginnen und Kollegen in der Praxis ist die Reihe aus dreierlei Hinsicht zu empfehlen.
Erstens deckt die Reihe mit ihrem unmittelbaren Praxisbezug die zentralen Themenbereiche der Disziplin ab und bietet damit eine gute Orientierung in diesem komplexen Handlungsfeld.
Zweitens sind die Bände didaktisch aufbereitet mit Infokästen, Praxisbezügen sowie Literatur- und Onlineverweisen, die durch Icons visualisiert einen guten Überblick geben.
Drittens schließlich bestechen die Bände durch eine klare Sprache sowie geeignete Grafiken und Abbildungen.